Haus- und Hofausstellung
Das Leben der Lungauer Bevölkerung auf und rund um den Hof
Im Lungau befinden sich die verschiedenen alpinen Hofformen, so der alpine Gruppen- und Paarhof, aber auch der oft sehr große, langgezogene Einhof. Bis ins 19. Jahrhundert herrschte auch in der Ferienregion Lungau die Blockbauweise aus Holz vor. Erst ab dieser Zeit findet man gemauerte Höfe. Das Besondere an den Lungauer Höfen ist die Dachform. Steile Scherbalkendächer mit typischem "Schopf". Auffallend ist, dass die Lungauer "Troadkästen" etwa ab den 16. Jahrhundert gemauert und mit aufwändiger Freskotechnik verziert wurden.
Stubnausstellung mit Einrichtungs-
gegenständen aus dem früheren Leben
Wie das Leben im Inneren eines Hofes stattgefunden haben könnte, zeigen diverse Einrichtungsgegenstände, die in der "Stubn" präsentiert werden. Ein großer Esstisch, an dem nicht nur die Bauersfamilie, sondern auch die Dienstboten Platz gefunden haben, mit Herrgottswinkel und den auch für den Lungau typischen "Suppenbrunzer" oberhalb der Tischmitte. Neben dem Webstuhl oder dem Stubenwagen für die Kleinkinder findet sich darin so allerhand, das aus dem Alltag der Lungauer Bevölkerung von damals nicht wegzudenken gewesen wäre.
Die Lungauer Sauschneider
Allerdings gab es eine Berufsgruppe, die nicht am Hof verblieb, sondern weit über die Lungauer Grenzen zog und dort bekannt und geachtet wurde - die "Lungauer Sauschneider". Sie zogen während der Sommermonate los, um in der Habsburger Monarchie ihre Kunst des Kastrierens anzubieten und kamen während der Wintermonate zurück. Mit neuen Bräuchen, mit neuen Gebrauchsgegenständen und mit relativ hohem Verdienst. So waren es meist Sauschneider, die die ersten Motorräder besaßen oder ihre Häuser modernisierten.